Eine Topothek – was ist das eigentlich? Und wie können sich Bürger:innen an der Gestaltung dieser beteiligen? Diese Fragen wurden anhand von Beispielen bei der Präsentation und Eröffnung der Topothek Lichtenau am 28.09.2023 anschaulich erklärt.
Viele sehr interessierte Bürger:innen kamen vorigen Donnerstag in der Volksschule Lichtenau zusammen, um sich ein Bild der nun offiziell eröffneten Topothek von Lichtenau zu machen. Ganz zu Beginn erklärte Alexandra Hauer, welche sich bereit erklärt hat, die Topothek der Gemeinde ehrenamtlich zu betreuen, was eine Topothek eigentlich ist: Sie kann als regionalhistorisches Nachschlagewerk bezeichnet werden und ist ein Online-Archiv, dessen Schwerpunkt auf der Sicherung und Sichtbarmachung von privatem, historischen Material liegt. Mit der Topothek sollen die Gemeinsamkeiten des alltäglichen Lebens erlebbar gemacht werden. Da es bereits in vielen Ländern Europas Topotheken gibt, wird auch ein Vergleich von historischen Gegebenheiten möglich und das historische Erbe unseres Kontinents kann so bewahrt und digitalisiert werden.
![Gruppenfoto der Eröffnung]( "© Martina Dörr")
Mag. Alexander Schatek, der Initiator der Topothek, machte anhand der bereits durch Alexandra Hauer gesammelten Fotos deutlich, wie anschaulich das Material in der Topothek aufbereitet ist und dargestellt wird. Es wurde auch betont, dass es nichts gibt, das für das digitale Archiv nicht wichtig ist: seien es Fotos, Speisekarten aus früheren Zeiten oder alte Postkarten – alles kann in der Topothek gesammelt und aufbewahrt werden. Gemeinsam wurde durch einige Beispiele navigiert und so erläutert, wie man in der Topothek nach bestimmtem Material suchen kann, sich zurechtfindet und welche Funktionen es gibt. Natürlich gab es auch bereits beim Sichten der gezeigten Beispiele einen regen Austausch mit den Anwesenden – denn viele konnten sich noch genau an die Bilder erinnern. Dabei wurde festgestellt, dass damals mit akribischer Genauigkeit gearbeitet wurde – denn selbst die kleinsten Details, die nur ortsansässigen Personen auffallen konnten, wurden detailliert bildlich festgehalten und stachen gleich ins Auge.
Im Anschluss an die Präsentation und Eröffnung gab es noch ein gemütliches Beisammensein und viele Gespräche über das gesehene Material – und was wohl noch alles auf privaten Dachböden oder in Kellern schlummert, das perfekt für die Topothek geeignet wäre. Denn eines ist klar: Alexandra Hauer hat zwar schon viel Material gesammelt und aufbereitet, die weitere Befüllung der Topothek kann aber nur mit Unterstützung der Bürger:innen laufend erfolgen. Haben Sie jetzt auch ein bestimmtes Foto, Dokument oder Ähnliches im Kopf, das in die Topothek passt? Oder denken Sie an eine gewisse Person, die passendes Material zuhause haben könnte? Nehmen Sie gerne mit Frau Hauer Kontakt auf (0676/6043970) und vereinbaren Sie, wie das Material ausgetauscht werden kann. Natürlich werden auch aktuelle Fotos gerne angenommen, denn auch diese sollen für unsere Nachkommen aufbewahrt und genau beschrieben werden – schließlich werden auch sie einmal auf die jetzige Zeit zurückblicken und genauso erstaunt über die Dokumentation sein, wie wir es jetzt sind.
Alle Originale bleiben natürlich in Ihrem Privatbesitz und es wird genau angeführt, von wem die Dokumente stammen. Helfen auch Sie bei der historischen Dokumentation mit!
Sie möchten sich gleich in der Topothek umsehen, was bereits alles gesammelt und dokumentiert wurde? Hier finden Sie eine kurze Anleitung, wie Sie sich in der Topothek zurecht finden.
